
Sowohl Viehhaltung als auch Milchproduktion stehen immer wieder in der Kritik. Skandale um Tiertransporte sorgen für Bestürzung, ebenso die Vergabe der großen Ausschreibungen zu Milch und anderen lokal vorhandenen Produkten die allzu oft an Konkurrenz von außerhalb gehen. Doch man kann etwas dagegen unternehmen – wenn man will, und für eine Veränderung sorgen. Genau hier setzt der Vorschlag zu Rind- und Kalbfleischproduktion als Alternative an. Hätte der Landtag dem Vorschlag des Abgeordneten Peter Faistnauer zugestimmt, hätte man hier eine bedeutende Unterstützung für die viehhaltenden Betriebe erreichen können.

Die Menge lokal erzeugten Fleisches reicht bei weitem nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Somit zeichnet sich hierfür in Südtirol ein hohes Potential ab. Es würde eine Alternative für Milcherzeuger und die weitere Nutzung der Grünlandflächen bedeuten und sich gleichzeitig ein regionaler Markt für die Kälber aus der Milchproduktion ergeben, wodurch Lebendtransporte reduziert würden.
Der Wipptaler Abgeordnete Peter Faistnauer verweist auf die Fördermaßnahme für Vollmilchmastkälber in Tirol, deren Erwartungen bereits im ersten Jahr um bis zu 50% übertroffen wurden. Pro Kalb, das in Tirol geboren und mit Vollmilch aufgezogen und gemästet wird, gibt es eine Unterstützung. Ziel der Förderung ist, den Anteil an Kälbertransporten zu verringern, die durch den Einsatz von Vollmilch für die Kälberaufzucht höheren Kosten teilweise auszugleichen, das Verständnis für die gesamte Wertschöpfungskette zu erhöhen, das Angebot an die Aufnahmefähigkeit des Marktes anzupassen und das Tierwohl zu verbessern.
In Südtirol ist die Situation ähnlich. Fleisch-, und Milchproduktion hängen mit der Kälberproduktion zusammen. Die Nachfrage nach einheimischem Fleisch ist gegeben. Doch für viele ist es auch eine Frage des Preises, welches Fleisch sie sich schlussendlich leisten. Zumeist wird importiert, da heimisches Kalbfleisch, das nach höchsten Tierwohl– und Umweltstandards produziert wird, teurer ist.
“Auch in Südtirol kann, durch gezielte Initiativen, die Produktion und der Absatz von einheimischem Fleisch gefördert werden. Das Land kann dafür sorgen, dass die damit verbundenen Kosten leistbar sind und die Waren konkurrenzfähig bleiben. Eine höhere Wertschöpfung ist ein weiterer Schritt in Richtung Herkunftsgarantie und Qualitätssiegel. Dabei sind Sensibilisierungskampagnen wichtig, damit Einheimische wie Gäste von dem regionalen Angebot vermehrt informiert werden und den Mehrwert erkennen.“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.