
Allerspätestens mit der Abkehr unserer direkten Nachbarländer Schweiz und Österreich von den restriktiven Verordnungen ist es dringend notwendig, sich auch in Südtirol schnellstens der neuen Situation anzupassen. Gesundheitlich wie wirtschaftlich lässt sich weiteres Zuwarten nicht mehr rechtfertigen. Denn während in der Schweiz und in Österreich die Regelungen schnell abgebaut werden, steht unser Land einmal mehr im argen Nachteil. Vor allem die Grenzgebiete werden durch die unterschiedlichen Regelungen der Länder stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die Lockerungen ringsum haben unmittelbare Auswirkungen auf unser Land. Beispielsweise im Tourismus. In Deutschland haben noch über 19,8 Millionen Einwohner keine Corona-Schutz-Impfung. Wo werden diese 23,8 % der Bevölkerung wohl im März oder April-Mai ihren Urlaub verbringen? In Italien mit Sicherheit nicht. Addiert man zu diesen noch die ungeimpften Menschen der anderen Staaten, sind hier zig Millionen potentieller Touristen aus der Destination Südtirol ausgeklammert. Der Sommertourismus wird, so es Rom gefällt, nicht mehr darunter leiden, wenn man sich bis dahin zu Lockerungen durchringen konnte – man will ja nicht dem für Italien so wichtigen Sommertourismus schaden. Und Tourismus-Landesrat Arnold Schuler schaut dabei einfach zu.Jetzt muss auch Italien im Gleichschritt gehen. Alle weiteren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen und Schäden sind nicht mehr zu verantworten. Es ist zu spät, wenn die italienische Regierung in Rom weiterhin zögert und Lockerung der Maßnahmen erst ab 1. April zulassen will. Südtirol gehörte zu den ersten Regionen Italiens, welche Corona-Maßnahmen ergriffen hatten. Dabei hat man teilweise einen eigenen Weg beschritten, teilweise auch verschärft. Inzwischen sprechen Gesundheitsexperten weltweit von einer komplett veränderten Situation aufgrund von Omikron und von einem Übergang von der pandemischen zur endemischen Phase. So wäre es jetzt ebenso angebracht, dass Südtirol auf einem autonomen Weg voraus geht und Maßnahmen zurückfährt, entschärft.
“2G ist in dieser Phase wissenschaftlich nicht mehr nachvollziehbar. Deshalb empfinden viele Menschen diese Regelung mittlerweile nur mehr als Schikane. Die 2G-Regelungen sind dringend aufzuheben, gefolgt von einem sukzessiven Auslaufen aller Maßnahmen. Sollte auch in nächster Zukunft kein Einsehen aus Rom kommen, hat es die Landesregierung in der Hand, einen autonomen Weg einzuschlagen.“, so der Abgeordnete Peter Faistnauer.