Studien und Analysen haben bereits zur Durnwalder-Ära ergeben,dass Südtirol als Eigenständiger Staat Wirtschaftlich in allen Sektoren und auch in Kultur Sport und Politik eigenständig zur Republick Südtirol den neuen Weg finden kann.Die Freiheitlichen forderten einen Freistaat,die Südtiroler Freiheit eine Rückführung zu Österreich.Indessen will das Volk jedoch weder Italien noch Österreich,sondern eine eigene Republik.
Zur Geschichte im 19. Jahrhundert
Im Zuge der Französischen Revolution und der anschließenden Eroberungskriege Napoleons entstand in Tirol unter Führung Andreas Hofers eine Widerstandsbewegung, die sich der säkularen, aus Frankreich importierten Neuordnung gewaltsam widersetzte. Nach der militärischen Niederschlagung des Tiroler Volksaufstands wurden Bozen und das Gebiet südlich davon zusammen mit dem Trentino 1810 erstmals an das kurzlebige Königreich Italien angegliedert, 1813 von den Truppen des Kaisertums Österreich jedoch neuerdings besetzt. Im Zuge der Wiederherstellung der vorrevolutionären Machtverhältnisse in Europa (Restauration) auf dem Wiener Kongress wurde Tirol 1815 erneut als Teil der Habsburgermonarchie bestätigt
Die Industrielle Revolution hielt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Tirol erst verspätet Einzug und blieb lange Zeit im Wesentlichen auf die kleinstädtischen Ballungszentren der Region beschränkt. Als politische Strömung gewann der neue Nationalismus deutscher und italienischer Prägung zunehmend an Bedeutung. Erste Kontroversen hatten sich in Tirol diesbezüglich bereits im Revolutionsjahr 1848 abgezeichnet; sie verstärkten sich vor dem Hintergrund des italienischen Risorgimento (1861) und der deutschen Reichsgründung (1871).
Teil Österreich-Ungarns und Annexion durch Italien
Erster Weltkrieg: Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs erfolgte zu einem Zeitpunkt, an dem die soziale Basis des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn auch in Tirol durch die aufkommenden Nationalismen bereits tief gespalten war. Die Hinrichtung des italienischen Irredentisten Cesare Battisti in Trient im Jahr 1916 gilt als symbolischer Höhepunkt des Tiroler Nationalitätenkonflikts. Ihm war der Kriegseintritt Italiens gegen Österreich-Ungarn aufseiten der Triple Entente im Jahr 1915 vorausgegangen. In diesem Zusammenhang hatte Italien in einer geheimen Abmachung von seinen Bündnispartnern die Zusicherung erhalten, nach dem Sieg u. a. den südlichen Teil Tirols bis zum Brennerpass annektieren zu können.
Abtrennung von Österreich: Am 30. Oktober 1918 konstituierte sich der neue Staat Deutschösterreich und betrachtete Deutsch-Südtirol als Bestandteil seines Staatsgebiets. Am 3. November 1918 schloss die kaiserlich-österreichische Armee (Ungarn betrachtete sich seit dem Ende der Realunion am 31. Oktober 1918 als nicht mehr betroffen und verhandelte seinen Waffenstillstand mit Italien in der Folge separat) mit dem Königreich Italien den Waffenstillstand von Villa Giusti. Südtirol wurde daraufhin rasch von italienischen Truppen besetzt.
Deutschösterreich rief am 12. November 1918 die Republik aus. Es hatte allerdings als Teil der Verliererseite des Krieges kaum Einfluss auf den Vertrag von Saint-Germain vom 10. September 1919 (der demzufolge damals als Diktat von Saint-Germain bezeichnet wurde), aber zum Vertragsabschluss keine gangbare Alternative. Südtirol wurde, dem Geheimabkommen des Vereinigten Königreichs, Frankreichs und Russlands mit Italien von 1915 entsprechend, Italien zugesprochen. Das österreichische Parlament ratifizierte den Vertrag am 21. Oktober 1919; völkerrechtlich trat er am 16. Juli 1920 in Kraft. Daraufhin erfolgte am 10. Oktober 1920 auch formal die Annexion Südtirols durch Italien.
Siegesdenkmal in Bozen, erbaut als Symbol der Italianität, des Faschismus sowie als Denkmal für die italienischen Toten des Ersten Weltkriegs
Italianisierung: Mit der Machtergreifung der Faschisten in Italien im Jahre 1922 begann in Südtirol eine gewaltsame Assimilierungspolitik, die eine vollständige Ausmerzung des altösterreichischen Charakters der Region zum Ziel hatte. Im Rahmen eines von Ettore Tolomei entworfenen umfassenden Italianisierungsprogramms wurde u. a. der Gebrauch der deutschen Sprache im Schulunterricht sowie in allen öffentlichen Einrichtungen verboten; ebenso wurden Vor- und Familiennamen der ortsansässigen Bevölkerung behördlich ins Italienische übersetzt. Besonders ab den 1930er Jahren wurde mittels gezielter Wohnbau- und Industrialisierungspolitik des italienischen Staates versucht, die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung durch verstärkten italienischen Zuzug zur Minderheit innerhalb Südtirols zu machen. Eliten aus dem Umfeld der katholischen Geistlichkeit sowie des konservativ-deutschnationalen Deutschen Verbands widersetzten sich dieser Entnationalisierungspolitik mit der Einrichtung illegaler Katakombenschulen. Ab Beginn der 1930er Jahre organisierten sich Südtiroler aber auch im nationalsozialistischen Völkischen Kampfring Südtirols (VKS).
Umsiedlungspolitik: Im Mai 1939 schlossen Benito Mussolini und Adolf Hitler den Stahlpakt; die beiden Diktatoren einigten sich u. a. darauf, „die gemeinsame, für alle Zeiten festgelegte Grenze zwischen Deutschland und Italien“ anzuerkennen, also auch jene zwischen Tirol und Südtirol. Zur Lösung der Südtirolfrage wurde auf Linie der nationalsozialistischen Heim-ins-Reich-Doktrin im Oktober desselben Jahres schließlich ein Umsiedlungsabkommen geschlossen, die sogenannte Option, in der die deutsch- und ladinischsprachige Bevölkerung vor die Wahl gestellt wurde, in das Deutsche Reich abzuwandern oder ohne ethnischen Minderheitenschutz in ihrer Heimat zu bleiben. Der Völkische Kampfring Südtirols unterstützte dieses Abkommen nach anfänglicher Kritik, während sich eine kleine Gruppe um den Andreas-Hofer-Bund der Umsiedlung widersetzte. Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden so zehntausende Südtiroler (rund 86 % hatten sich für die Abwanderung entschieden) in das Deutsche Reich umgesiedelt.
Nationalsozialistische Herrschaft: Mit dem Sturz Mussolinis und dem deutschen Einmarsch in Norditalien endete die Umsiedlung 1943 vorzeitig; Südtirol geriet nun als Operationszone Alpenvorland bis Kriegsende 1945 direkt unter nationalsozialistische Herrschaft (siehe auch Durchgangslager Bozen). Mit dem Einmarsch der US-Streitkräfte im Frühjahr 1945 übernahm die italienische antifaschistische Widerstandsbewegung Comitato di Liberazione Nazionale (CLN) die provisorische Verwaltung Südtirols; gleichzeitig wurde die Südtiroler Volkspartei (SVP) als Sammelpartei der deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler gegründet.
Nachkriegszeit und Autonomie
Unmittelbare Nachkriegszeit: Am Rande der Pariser Friedenskonferenz 1946 wurde zwischen der österreichischen Bundesregierung Figl I und der Republik Italien die Grundlage für ein Autonomiestatut für Südtirol und die deutschsprachigen Gemeinden des angrenzenden Trentino ausgehandelt (Gruber-De-Gasperi-Abkommen). Darin wurde auch die Schutzfunktion Österreichs für Südtirol verankert, die bis heute von der österreichischen Bundesregierung ausgeübt wird. Die italienische Regierung fasste die beiden Provinzen 1948 jedoch zu einer Region zusammen, wodurch die politischen Vertreter der deutschsprachigen Südtiroler gegenüber den italienischen Parteien in eine Minderheitenposition gebracht wurden. Auch andere Bestimmungen des Vertrages blieben im Verlauf der 1950er Jahre zum Großteil unerfüllt. Die italienische Wirtschaftspolitik förderte gleichzeitig die Arbeitsmigration aus den italienischen Nachbarregionen nach Südtirol, gegen die sich unter der alteingesessenen Bevölkerung Widerstände aufbauten. Die Unzufriedenheit weiter Teile der deutschsprachigen Bevölkerung gipfelte vorerst 1957 in der Großkundgebung von Schloss Sigmundskron.
Bombenattentate: Das Klima politischer und ökonomischer Marginalisierung bestärkte einige separatistisch gesinnte Südtiroler (Befreiungsausschuss Südtirol, BAS) ab Mitte der 1950er Jahre in ihrem Vorhaben, durch Bombenattentate eine Loslösung Südtirols von Italien zu erzwingen. Nach Inhaftierung der Führungsriege des BAS infolge der Feuernacht im Jahr 1961 wurden bis in die späten 1980er Jahre zunehmend gewalttätigere Anschläge von Folgegruppierungen verübt, die mit neonazistischen Kreisen aus dem deutschsprachigen Ausland in Verbindung standen. Gleichzeitig hatten die italienischen Behörden über Folterungen von BAS-Häftlingen und gewalttätige Provokationen aus Geheimdienstkreisen gezielt eine Strategie der Spannung verfolgt, um die Verhandlungsposition der deutschsprachigen Südtiroler auf diplomatischer Ebene zu schwächen.
Auf Initiative des österreichischen Außenministers Bruno Kreisky kam 1960 die UN-Resolution zur Südtirolfrage zustande.
Diplomatische Lösung: Bereits vor den Ereignissen der Feuernacht wurde die Südtirolfrage im Jahr 1960 mit der Bekanntgabe des Streitfalls zwischen Österreich und Italien durch den damaligen österreichischen Außenminister Bruno Kreisky vor der UNO-Generalversammlung „internationalisiert“, d. h. zum Gegenstand der Aufmerksamkeit über Österreich und Italien hinaus gemacht. Die italienische Regierung wurde dadurch zu einer Lösung des politischen Konflikts mit der ethnischen Minderheit der Südtiroler motiviert. Nach Einsetzung der parlamentarischen Neunzehnerkommission im Jahr 1961 erzielten die Außenminister Giuseppe Saragat (Italien) und Bruno Kreisky (Österreich) 1964 eine erste grundsätzliche Einigung hinsichtlich der Verwirklichung des Maßnahmenpakets, das die Kommission vorgelegt hatte. Nach weiteren Nachverhandlungen wurde 1969 schließlich der sogenannte „Operationskalender“ zur Verwirklichung des „Südtirol-Pakets“ von der Südtiroler Volkspartei und dem österreichischen Nationalrat gutgeheißen und 1971 vom italienischen Parlament verabschiedet. 1972 trat somit das Zweite Autonomiestatut als Verfassungsgesetz in Kraft, das einen bedeutenden Ausbau der Autonomie Südtirols mit sich brachte. 1992 gab die italienische Regierung der österreichischen bekannt, Paket und Operationskalender seien nun im vollen Umfang realisiert. Österreich richtete daraufhin nach Zustimmung der Südtiroler und Tiroler Politiker eine „Streitbeilegungserklärung“ an Italien und an die Vereinten Nationen.
Wahl Grillos und Abbau der Autonomie
Entwicklungen Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts: In den folgenden Jahren wurde die Autonomie ständig ausgebaut und erweitert. Die Provinz erhielt immer wieder weitere Kompetenzen. Durch diese weitreichende Selbstbestimmung erlebte Südtirol einen stärkeren wirtschaftlichen Aufschwang als der restliche Staat. Das BIP pro Kopf betrug im Jahr 2015 39.400 Euro und war damit weit über dem italienischen Durchschnitt.
Einige Bürger sahen es als nicht gerecht an, dass Südtirol, ein ziemlich reiches Land, weiterhin im Schatten des hoch verschuldeten Italiens stehen musste und forderten den Austritt aus der Italienischen Republik, was vom Staat jedoch nicht gestattet wurde.
Im Zuge dieser Haltung entstanden neben der regierenden Südtiroler Volkspartei (SVP) weitere, kleinere Parteien des rechten Spektrums, welche sich für eine Loslösung von Italien und eine Rückkehr zum Vaterland Österreich bzw. die Bildung eines eigenen Staates einsetzten.
Die durch das zweite Autonomiestatut geregelte Zweisprachigkeit aller öffentlichen Beamten wurden in manchen Gebieten (wie z.B. Bozen) zu Lasten der Deutschen Sprachguppe vernachlässigt, jedoch reichten diese Probleme nicht aus, um den Großteil der Bevölkerung zur Wahl der Parteien zu bewegen, die sich für die Abtrennung von Italien aussprachen. Ein Anschluss an Österreich oder die Gründung eines eigenen Staates war nicht in Sichtweite.
Durch die Gründung der Europäischen Union, dem Abschaffen der Grenzen innerhalb der Union und der gemeinsamen Währung (Euro) wuchsen die europäischen Staaten näher zusammen, was eine Erleichterung der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit Südtirols und Österreichs verursachte. Diese Entwicklung besänftigte den Konflikt ungemein.
Rücktrit Matteo Renzis und Wahlen 2018: Durch den Bürgerkrieg in Syrien und die daraus resultierende Flüchtlingskrise erstarkten die Parteien des rechten Spektrums in der gesamten Europäischen Union. In Italien stiegen die Umfragewerte der europakritischen Partei Movimento 5 Stelle und der rechtsextremen Lega Nord.
Im Jahr 2014 löste der junge Matteo Renzi (PD) den amtierenden Ministerpräsidenten Enrico Letta nach nur einem Jahr Amtszeit ab. Der neue Regierungschef galt als
europa- und autonomiefreundlich. In seiner Amtszeit arbeitete er eng mit der Regierung der autonomen Provinz zusammen. Er setzte weitreichende Reformen durch, die den Staat politisch stabilisieren sollten. Seine größte Änderung sollte jedoch die Verfassungsreform sein, welche vor allem das Wahlsystem der Italienischen Republik reformieren sollte, um das Regieren sicherer und effizienter zu gestalten. Die neue Version der Verfassung sah außerdem eine Änderung des Südtiroler Autonomiestatutes vor, die der Provinz eine neue Schutzklausel zusprechen sollte.
Gemäß der italienischen Gesetze musste bei weitreichenden Reformen der Verfassung das Volk in Form eines Referendums befragt werden.
Während die Parteien Südtirols, welche sich für die Loslösung vom Italienischen Staat einsetzten, sich klar gegen diese Reform aussprachen, empfahl die regierende SVP für die Änderungen zu stimmen, da die neue Schutzklausel vollkommen ausreichen würde.
Schließlich stimmten die Italiener am 4. Dezember 2016 über Renzis Reform ab, wobei sich knapp 60% der Wählenden gegen die Änderungen aussprachen. Jedoch gehörte Südtirol zu den wenigen Gebieten, in denen das „JA“ überwogen hatte.
Im Zuge dieses Ergebnisses reichte Premier Renzi seinen Rücktritt ein. Staatspräsident Matarella beauftragte den früheren Außenminister Paolo Gentiloni mit der Regierungsbildung.
Dieser präsentierte wenige Tage später sein Kabinett, welches in vielen Bereichen dem seines Vorgängers glich.
Mehrere Parteien, darunter Movimento 5 Stelle forderten baldige Neuwahlen, jedoch wurde das vom Staatspräsidenten abgelehnt, der sich für Wahlen zum Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2018 aussprach.
In dieser Zeit hatte der Partito Democratico (PD), dem Premier Renzi angehörte, mit parteiinternen Schwierigkeiten zu kämpfen. Renzi, der trotz seines Rücktritt vom Posten des Regierungschefs immer noch den Vorsitz der Partei innehatte, trat Mitte Februar 2017 auch von diesem Posten zurück, um sich wenig später erneut in diesen wählen zu lassen. Dies führte zu Kritik vonseiten seiner Kollegen. Ende Februar spaltete sich eine kleine Gruppierung von der Partei ab, was einen Stimmverlust von ca. 6% bedeutete.
Im Frühjahr 2018 fanden schließlich die Parlamentswahlen statt, bei denen der PD eine harte Wahlniederlage einstecken musste. Die Partei mit Spitzenkandidat Matteo Renzi kam nur auf 28,7% Stimmen. Mit 44,2% aller Stimmen erreichte der europakritische Movimente 5 Stelle die meisten Stimmen und somit die größte Anzahl an Sitzen.
Im gleichen Jahr kam es auch in Südtirol zu Wahlen des Landtages, bei denen die SVP jedoch wie schon immer die stärkste Partei darstellte. Mit 16 Sitzen hatte sie jedoch im Vergleich zu den letzten Wahlen an Stimmen verloren.
Harter Kurs der neuen Regierung und Proteste:
Die neue Regierung, unter Führung des Ministerpräsidenten und Parteichefs Beppe Grillo, begann entsprechend ihrem
politischen Kurs hart gegen Flüchtlinge und illegale Einwanderer vorzugehen. Des weiteren stand die Regierung der Autonomie Südtirols abweisend gegenüber und versuchte diese so oft wie möglich zu untergraben, jedoch war dies nicht völlig möglich, da der Schutz dieser Selbstbestimmungsrechte in der Italienischen Verfassung verankert war.
Diese Politik zog den Zorn der Parteien des rechten Spektrums in Südtirol auf sich, welche dadurch zunehmend an Wählerstimmen gewannen.
Als die Regierung Anfang Juni 2018 bei einem Treffen des Landeshauptmannes Arno Kompatscher und des Ministerpräsidenten Grillo die Zukunft der Autonomie und die besonderen Bestimmungen für die Provinz offen in Frage stellte, führte dies zu mehreren Protesten auf den Straßen innerhalb Südtirols, bei denen es
wiederholt zu Ausschreitungen kam.
Die Freiheitlichen sowie die Südtiroler Freiheit und die Bürger-Union begannen, die Einhaltung der italienischen Verfassung seitens der Regierung offen in Frage zu stellen und prangerten deren verfassungswidrige Vorgehensweisen an.
Das führte dazu, dass die Regierung immer öfter versuchte der autonomen Provinz ihre Rechte streitig zu machen.
Die italienische Regierung begann weiterhin, der EU gegenüber eine ablehnende Haltung einzunehmen und einen sogenannten „ITALEXIT“ in Betracht zu ziehen, was einen Austritt Italiens aus dem Staatenbund bedeuten würde.
Empört von diesen Taten gingen in Südtirol erneut hunderte von Menschen auf die Straßen.
Als die italienische Regierung erstmals konkrete Termine für Verhandlungen über ein Referendum über den Austritt Italiens aus der EU in Aussicht stellte, kam es im Südtiroler Landtag vermehrt zu Schreiduellen zwischen den Abgeordneten der verschiedenen Parteien.
Die EU war stets eine Sicherheit gewesen, die die Autonomie vollständig schützte und sie hatte durch verschiedenste Verordnungen, wie beispielsweise das Abschaffen der gemeinsamen Grenzen, wichtige Verbindungen mit dem Nachbarland Österreich ermöglicht.
Im Jahre 2022 erreichten die Spannungen zwischen der autonomen Provinz und dem italienischen Staat ihren Höhepunkt. Ministerpräsident Grillo weigerte sich, auch nur ein Wort mit den sogenannten „Crucchi“ zu reden. Dieser Begriff stellt eine Beleidigung für die deutschsprachigen Südtiroler dar.
Die verschiedenen Parteien des rechten Spektrums in Südtirol kritisierten den Landeshauptmann und seine Partei (SVP) für die „weiche“ Haltung gegenüber Grillos Drohungen und warfen ihm vor, die schrittweise Untergrabung von Südtirols Rechten zu unterstützen.
Wahlen 2023: Im Jahre 2023 wurde in Italien sowie in der Provinz erneut gewählt. Im italienischen Wahlkreis änderte sich beinahe nichts. Erneut konnte der Movimento 5 Stelle mit Beppe Grillo als Spitzenkandidaten bei den Wählern punkten und kam auf 47,8 % der Stimmen. Die sozialdemokratische Partei PD hingegen verlor weitere Stimmen und erreichte einen Prozentsatz von 25,3.
In Südtirol konnten wie erwartet die Freiheitlichen die meisten der Stimmen auf sich vereinigen. Mit 61,4% gingen 21 von 35 Sitze an die rechte Partei. Die SVP erreichte ein Pensum von 22,7% und erhielt 8 Sitze. Die restlichen Sitze fielen auf kleiner Parteien wie die Bürger Union und die Südtiroler Freiheit, die entgegen aller Erwartungen nur sehr kleine Anteile der Sitze im Landtag erhielten.
Mit großer Mehrheit wurde Pius Leitner zum neuen Landeshauptmann der Provinz gewählt. Dieser begann gegen Grillos Kurs politisch hart vorzugehen. Er meldete die Verletzung der Rechte Südtirols den Vereinten Nationen (UNO), welche die italienische Regierung aufforderten, diese Bestimmungen einzuhalten.
Währenddessen wurden die Stimmen in Südtirol nach der Gründung eines eigenen Staates immer lauter. Als Italien trotz vermehrter Warnung der EU und der UNO die vorgeschriebenen Bestimmungen zum Schutz der Provinz nicht einhielt, sicherte die Schutzmacht Österreich Südtirol bei der Gründung eines eigenen Staates ihre Unterstützung zu.
Austritt Italiens aus der Europäischen Union: Mithilfe der Schutzmacht unterbreitete die Landesregierung unter Leitner dem eropäischen Rat den Vorschlag eines Referendums zur Unabhängigkeit der Provinz, der jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde. Indessen begann die italienische Regierung ernsthafte Schritte zu Italiens austritt aus der EU einzuleiten. Dadurch wurde die Südtiroler Bevölkerung weiterhin angestachelt, weshalb beschlossen wurde, den Vorschlag der EU erneut zu unterbreiten, bevor es zu spät sein würde.
Dieser Antrag wurde jedoch erneut abgelehnt. Im August 2023 fand das Referendum in Italien statt, das über den Verbleib des Staates in der EU entschied. Wie erwartet wurde mehrheitlich für dein Austritt gestimmt, weshalb es zu gewalttätigen Demonstrationen innerhalb der Provinz kam.
Ende 2023 begannen die endgültigen Austrittsverhandlungen mit der EU, welche überraschend schnell beendet wurden. Im Mai 2024 unterzeichnete die italienische Regierung trotz immenser Proteste aus Südtirol den Vertrag, der den Austritt aus der EU besiegelte. Durch viele Vorschriften der EU befreit, begann Italien, den Südtirolern vermehrt Rechte zu entziehen, was von der EU tatenlos mitangesehen wurde.
Unterstützung der UNO und Ausrufung der Republik: Als die Regierung kurz vor einem neuen Beschluss stand, der die gesetzlich vorgeschriebene Zweisprachigkeit in der autonomen Provinz abschaffen sollte, wandte sich die Landesregierung in ihrer Not an die Schutzmacht Österreich, die den Fall der EU unterbreitete. Diese reagierte sofort und brachte diese Verletzungen der Südtiroler Rechte vor die Vereinten Nationen. Diese verwarnten Italien ein letztes Mal – vergeblich.
Landeshauptmann Leitner nutzte die Chance und unterbreitete seinen von der EU bereits abgelehnten Lösungsvorschlag eines Referendums der UNO, die ihn mit überraschender Mehrheit annahm. Auf Druck des UN-Sicherheitsrates stimmte die italienische Regierung dem Referendum schließlich zu, welches am 11. Februar 2025 stattfand.
Wie erwartet stimmten die Südtiroler mehrheitlich für die Gründung eines eigenen Staates.
Am Tag darauf rief Landeshauptmann Leitner die Republik Südtirol unter Berücksichtigung aller drei Sprachgruppen aus.
Staatsgebiet
Das Staatsgebiet der Republik Südtirol umfasst das gesamte Gebiet der ehemaligen Autonomen Provinz Bozen – Südtirol.
Politik
Parlament
Das Südtiroler Parlament besteht aus 50 Sitzen. Neun dieser Sitze entfallen auf die Vorsitzenden der 9 Bezirke des Staates. Diese werden von der Bevölkerung gewählt und vertreten die Belange ihres Bezirkes.
Die übrigen Abgeordneten werden in einem normalen System vom Volk gewählt. Das Parlament segnet die Gesetze der Regierung ab oder bringt selbst Vorschläge ein, über die Abgestimmt wird. Der Ministerpräsident wird vom Parlament gewählt, welcher wiederum die Minister für die verschiedenen Bereiche (Gesundheit, Verkehr, ect.) bestimmt. Diese müssen vom Parlament genehmigt werden.
Alle fünf Jahre finden Wahlen statt, bei denen die Abgeordneten vom Volk gewählt werden
Kanzler der Republik
Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten, beschreibt der Titel des Kanzlers in Südtirol das Staatsoberhaupt und nicht den Regierungschef. Der Kanzler vertritt die Republik auf internationaler Ebene und wird für sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. Er ist das oberste Organ des Staates und kann mit Zustimmung des Ministerpräsidenten das Parlament in einer Notsituation auflösen.
Sollte dies nicht notwendig sein, kann das oberste Gericht die Auflösung untersagen.
Ministerpräsident
Der Ministerpräsident ist der Leiter der Regierung und wird alle fünf Jahre vom Parlament gewählt. Er bestimmt die Minister für die verschiedenen Bereiche, die er jedoch dem Parlament vorlegen muss. Dieses entscheidet, ob die Auswahl akzeptiert wird.
Oberstes Gericht
Das Oberste Gericht in Südtirol befindet sich im Gebäude des ehemaligen Landesgerichts Bozen.
Es hat in Streitfällen das letzte Wort und wird von 11 Richtern geleitet, von denen fünf auf die deutsche, vier auf die italienische und zwei auf die ladinische Sprachgruppe entfallen.
Schulsystem
Das Schulsystem wurde größtenteils vom italienischen Staat beibehalten.
Die Schulen gliedern sich drei wesentliche Stufen:
1) Grund- oder Volksschule: 5 Jahre (6 – 10 Jahre alt)
2) Mittelschule: 3 Jahre (11 – 13 Jahre alt)
3) Oberschule: 5 Jahre (14 – 18 Jahre alt)
Weiterhin werden die Schulen in deutsch-, italienisch und ladinischsprachige Einrichtungen unterteilt.
Die Landessprachen Deutsch und Italienisch werden in allen Schulen unterrichtet, die Ladinische Sprache nur regional (Gröden- und Gadertal)
Bezirke
Als die Republik dem italienischen Staat angehörte, hatten die 9 Bezirke des Landes kein besonderes Gewicht. Seit der Unabhängigkeit wurden die Bezirke weiter ausgebaut und gefördert. Heute kann jeder Bezirk einen Vertreter wählen, der die Gemeinden, welche zu diesem Gebiet zählen, in bestimmten Belangen im Parlament vertritt.
Das Land gliedert sich in folgende Bezirke:
- Bozen (Hauptstadt)
- Bozen Land bzw. Salten-Schlern
- Meran/Burggrafenamt
- Vinschgau
- Eisacktal
- Wipptal
- Pustertal
- Überetsch/Unterland
- Ladinien (Gröden)
Bozen Hauptstadt
Die Hauptstadt Bozen wird politisch als eigener Bezirk angesehen und umfasst das gesamte Gebiet der Stadt Bozen. Dort befinden sich die Gebäude des Parlaments und des Staats- und Regierungschefs. Außerdem ist der Sitz des höchsten Gerichts dort. Mit mehr als 120.000 Einwohnern (2025) ist Bozen die Bevölkerungsreichste Stadt des gesamten Landes
Bozen Land bzw. Salten-Schlern
Der Bezirk umfasst das gesamte Etschtal sowie die gesamte Gemeinde Sarntal. Begründet mit der Nähe zur Landeshauptstadt Bozen, ist er einer der drei Bezirke, die über kein eigenes Krankenhaus verfügen. Der Hauport des Bezirkes ist, obwohl er formell nicht dazugehört, die Haupstadt Bozen.
Meran/Burggrafenamt
Das Gebit des Bezirkes zieht sich vom südlich gelegenen Ultental bis in das hintere Passeiertal. Der Hauptort sowie der Standort des Krankenhauses ist die Stadt Meran.
Vinschgau
Der Bezirk umfasst das gleichnamige Tal und alle umherliegenden, sich auf Erhebungen befindenden Ortschaften. Der Hauptort ist Schlanders, wo sich auch das Krankenhaus befindet.
Eisacktal
Ebenso wie der Vinschgau wurde der Bezirk nach dem Tal benannt. Die Hauptstadt ist Brixen, die eine lange Tradition in wirtschaftlicher und religiöser Hinsicht hat. Das Brixner Krankenhaus ist nach dem Bozner Krankenahus die zweitgrößte medizinische Einrichtung im ganzen Land.
Wipptal
An der Fläche gemessen ist das Wipptal, ausgenommen der Stadt Bozen, der kleinste der neun Bezirke. Er umschließt das gesamte Tal um den Hauptort Sterzing, der über ein eigenes Krankenhaus verfügt. Der Bezirk hat aufgrund seiner Lage am Brennerpass eine wichtige Funktion in der Verkehrsverbindung mit dem nördlichen Nachbar Österreich.
Pustertal
Flächenmäßig ist das Pustertal der größte aller Bezirke und umfasst fast den gesamten westlichen Teil des Landes. Im Osten grenzt es an das österreichische Bundesland Tirol. Der Hauptort ist Bruneck, welcher über eines der 7 Krankenhäuser verfügt.
Überetsch/Unterland
Der Bezirk umfasst den gesamten Landesteil südlich der Stadt Bozen und liegt an der Grenze zu Italien, was ihn zu einem wichtigen Durchzugsort macht. Während die Gemeinden Eppan und Kaltern dem Überetsch angehören, sind die restlichen Ortschaften Teil des Unterlandes. Der Hauptort des Bezirkes ist die Stadt Leifers, die ebenso wie Bozen Land aufgrund der Nähe zur Hauptstadt kein eigenes Krankenhaus besitzt.
Ladinien
Die Ladinien umfassen das Grödental im Westen des Landes, das sich in den Dolomiten befindet. Es ist das Gebiet, in dem die ladinische Sprache stark verbreitet ist und als dritte Amtssprache zählt. Der Bezirk profitiert von einem äußerst großen Wintertourismus. Auch dieser Bezirk verfügt, begründet auf der geringen Entfernung zu Bozen, über kein eigenes Krankenhaus. Der Hauptort ist das Dorf St. Ulrich.
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