Ministerin Alessandra Locatelli zu Besuch in SüdtirolBesuch einer Werkstätte und einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen hat Alessandra Locatelli, Ministerin für Menschen mit Behinderung, großes Interesse an der Südtiroler Inklusionspolitik gezeigt. Alessandra Locatelli ist seit Oktober 2022 Ministerin für Menschen mit Behinderungen der Regierung Meloni. Die 47-jährige Soziologin hat unter anderen beruflichen Erfahrungen als Leiterin einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Behinderungen gesammelt, auch als Regionalassessorin in der Lombardei war sie für diesen Bereich zuständig. Bei ihrem heutigen (27. Jänner) Aufenthalt in Bozen hat Ministerin Locatelli gemeinsam mit Soziallandesrätin Waltraud Deeg und den Landesräten Giuliano Vettorato und Massimo Bessone zwei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung besucht. Diesem vorangegangen war ein Austauschtreffen mit Landeshauptmann Arno Kompatscher, welches im Restaurant des Inklusionshotels Masatsch in Oberplanitzing/Kaltern stattfand. Das Hotel wird von der Lebenshilfe geführt und bietet Menschen mit Behinderung Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten.Besuch der Sozialgenossenschaft GWB tauschte sich die Ministerin aus und informierte sich bei Genossenschaftspräsident Marco Pappalardo und Direktor Dietmar Larcher über die Tätigkeiten der Sozialgenossenschaft. GWB übernimmt mit ihren 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (begleitet von 14 Betreuerinnen und Betreuern) unter Serienarbeiten wie die Montage oder die Verpackung von Bestandteilen für andere Industriebetriebe sowie öffentliche und private Unternehmen. Besucht wurde außerdem die Wohngemeinschaften Fagenstraße des Betriebes für Sozialdienste Bozen(BSB). Dort leben 24 Menschen mit schweren und mittelschweren Behinderungen, sie werden von 90 Betreuerinnen und Betreuern, Erzieherinnen und Erziehern sowie Pflegehelfenden begleitet. Geboten wird dort unter anderem ein Mensadienst, ein Gartenbereich, ein (Therapie-)Schwimmbad sowie ein Snoezelenraum, in dem Therapie und Entspannung kombiniert Werden. Insgesamt werden in Bozen 200 Menschen mit Behinderung vom BSB in zehn Wohngemeinschaften, zehn Tagesstätten und sechs Diensten für Arbeitsrehabilitation begleitet. „Eine sinnstiftende Beschäftigung und ein gutes Wohnumfeld sind Elemente, damit Inklusion gelingen kann. Ministerin lobt Südtirol für innovative MaßnahmenMinisterin Alessandra Locatelli lobte die Südtiroler Maßnahmen als innovative Projekte: „Im Inklusionshotel Masatsch findet Inklusion in beiden Richtungen statt: Beide für die Gäste, aber auch für die Freigabe mit Behinderung. Dies ist außergewöhnlich verstärkt und die positiven Ergebnisse, die uns in die richtige Richtung führen.“ Die Verbindung von Tourismus und Behinderung sei eine wichtige, die dazu beitragen kann, die Prinzipien der UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen umzusetzen. Darin ist die Rede von Barrierefreiheitin allen Lebensbereichen und umfasst somit auch die Mobilität, die Kommunikation und Information, den Tourismus und die Kultur. „Alle Maßnahmen und Projekte, die dazu dienen, den Menschen eine konkrete Verwirklichung ihrer Lebenssituation und ihrer Teilhabemöglichkeiten mit sich bringen, sind außergewöhnlich. Das Land Südtirol ist hierin ein gutes Vorbild„, betonte die Ministerin. Zu den Prioritäten im Bereich Behinderung zählen die vollständige Umsetzung dafür des Ermächtigungsgesetzes, drei der fünf nötigen Durchführungsverordnungen sind bereits erfüllt. Die anstehenden Änderungen sind wichtig, denn sie sollen in vielenlei Bereichen Erweiterungen für die Betroffenen haben.“ Für Landesrat und Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato fand der Besuch von einem Ministerin Locatelli an symbolträchtigen Tag statt: „Heute ist der Tag des Erinnerns an den Holocaust, in dieser Zeit wurden auch viele Menschen mit Behinderungen deportiert. Dies ist besonders bedauerlicher, als dass gerade diese Menschen Schutz und Unterstützung brauchen und wir alle von einer inklusiven Gesellschaft profitieren. |